Immer und immer wieder

Theaterprojekt begeistert, erschüttert und regt zum Nachdenken an

„Time and time again“ – ein Theaterprojekt, welches durch Schauspiel, Musik, Tanz und Videoanimationen die Themen Rassismus, Ausgrenzung, Konflikt und Krieg aufarbeitete, feierte am 7. Mai im Kultur- und Kongresszentrum der Stadt Bad Langensalza seine langersehnte Premiere. Dabei handelt es sich um ein Stück, das zu 100% aus der Feder der Schülerinnen und Schüler des Salza-Gymnasiums stammt, weshalb die schauspielerische, tänzerische und künstlerische Leistung der Schülerinnen und Schüler des Kurses „Darstellen und Gestalten“ unter der Leitung von Theresa Eichhorn umso mehr faszinierte.

In Kooperation mit der Theatergruppe der Grundschule Sonnenhof, der Theaterpädagogin der 3K-Theaterwerkstatt Anna Elise Müller, dem Choreografen und Tänzer Miles Shane, dem Musikproduzenten Erik Eitner und der Regisseurin Cassandra Chan-Kosiol entstand hier wahrlich Großes.

Der Zuschauer begab sich während der zweistündigen Aufführung gemeinsam mit drei Freunden und dem Kobold Rocket auf eine Reise durch die facettenreiche, aber auch von Krieg geprägte Geschichte der Stadt Bad Langensalza. Es galt herauszufinden, aus welchen Gründen immer wieder Kriege geführt wurden und wie diese in Zukunft vermieden werden können. Dabei begegneten sie berühmten Töchtern und Söhnen der Stadt wie Hermann von Salza oder Anni Berger und mussten den alltäglichen kleinen Kriegen auf dem Hof des Waisenhauses standhalten. Felix Klauder in der Rolle des Koboldes vollbrachte eine schauspielerische Meisterleistung auf den Brettern, die an diesem Abend die Welt bedeuteten. Auch Pepe Knöfler begeisterte durch professionelle Videoanimationen, die ihresgleichen suchen. Man vergaß zwischenzeitlich, dass hier Schülerinnen und Schüler einer 10.Klasse auf der Bühne stehen. Die Akteure und Akteurinnen zeigten vor insgesamt mehr als 1000 Zuschauern, was Teamwork, Kooperation und Zusammenhalt bewirken können. Dies wurde auch durch den kurzfristigen Ausfall der Hauptrolle deutlich, welcher in der Kürze der Zeit so professionell gehändelt wurde, dass Frau Eichhorn in der Rolle der Amani nicht nur ihre beeindruckenden Qualitäten als Schauspielerin unter Beweis stellte, sondern auch ihre menschlichen. Die Schülerinnen und Schüler dankten es ihr umso mehr und können nachfühlen, was es bedeuten muss, sich auf eine Hauptrolle in weniger als drei Tagen vorbereiten zu müssen. An diesem Abend zeigten die Jugendlichen, dass Diplomatie, Akzeptanz und Demokratie der einzig richtige Weg sind, um gegenseitiges Verständnis und ein friedliches Miteinander zu wahren. Dieser denkwürdige und begeisternde Abend wird noch lange im Gedächtnis aller bleiben.

Das Projekt ist gefördert, durch die lokale Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Unstrut-Hainich „Gemeinsam Zukunft gestalten“, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit Ihrem Bundesprogramm „Demokratie leben!“, sowie dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport mit ihrem Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit „Denk bunt“.

(Text: Rebecca Schlothauer, Bilder: Stefanie Richter)