Angelina Pawlik, Schülerin der 12. Klasse des Salza-Gymnasiums, hatte zur Lesung in den Erprobungsraum nach Bad Langensalza geladen. Sie las nicht aus irgendeinem Buch, sondern aus ihrem eigenen, kürzlich veröffentlichten Gedichtband „Drehpunkte des Sichtbaren“. Der Erprobungsraum war bis zum letzten Platz gefüllt und lud atmosphärisch zum Mitdenken und Mitfühlen ein. Voller Enthusiasmus für den Zauber der Worte gab die junge Autorin den Zuhörern die Möglichkeit, ihren hörbar gemachten Gedanken zu folgen. Die Inspiration und die Liebe zur Sprache entdeckte Angelina, wie sie selbst beschreibt, vor einem Jahr im Deutschunterricht am Salza-Gymnasium. Nach ihrem Auslandsjahr in Dänemark fand sie dort die Motivation und auch den Mut zu schreiben. Ihre Texte handeln vom Miteinander, von der Utopie eines friedvollen Lebens, der Liebe zu den kleinen Dingen und von Alltagsmomenten einer jungen Frau, der das Schreiben die Welt bedeutet. Dass aus ihren Texten ein Gedichtband erwachsen ist, darüber zeigte sich Angelina Pawlik noch immer ein wenig ungläubig, aber auch sichtlich stolz. Der Abend, gespickt mit Gedichten anderer Autorinnen und Michael Hänschs Gitarrenklängen, war ein rührendes Erlebnis für alle Anwesenden.
(Text: Theresa Eichhorn, Lehrerin am Salza-Gymnasium; Foto: privat)