Das Ende einer großartigen Lesereise

Der Dichter Jean Paul sagte: „Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne.“ Dass die Lesereise, welche im Dezember mit dem Schulausscheid im Vorlesewettbewerb für Klara Stockhaus aus der 6. Klasse des Salza-Gymnasiums begann, sie bis nach Berlin ins Bundesfinale führen sollte, ahnte wohl keiner. Hinter der jungen Bad Langensalzaerin liegen mittlerweile vier gewonnene Runden des Wettbewerbs und drei erlebnisreiche Tage in der Bundeshauptstadt Berlin. Ein aufregendes Rahmenprogramm wurde den Landessiegern geboten, das dazu einlud, schnell mit den 16 besten Lesern aus 520.000 Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Alle fieberten natürlich der Auslosung des Buches für den Lesevortrag entgegen. „Grüner wird’s nicht. Der Sommer, in dem ich die Welt rettete“ von William Sutcliffe hielt das Los für Klara bereit, die sofort zu lesen begann, um eine passende Textstelle für die Jury und die vielen Zuschauer auszuwählen. Im Studio des rbb hatte Klara die Unterstützung ihrer Mutter, zu Hause vor den Bildschirmen fieberten ihre ganze Klasse, Klassenlehrerin Nina Janetschke und zahlreiche weitere Schüler sowie Lehrer des Salza-Gymnasiums mit. Die TV-Show zeigte keinen Konkurrenzkampf, sondern den olympischen Gedanken: Jeder freute sich für jeden. Aufgrund vieler beeindruckender Präsentationen fiel der Jury die Entscheidung sehr schwer. Trotz verlängerter Sendezeit blieben Frau Janetschke und ein harter Kern der Klasse weiterhin zugeschaltet und unterstützten, bis die Entscheidung bekannt gegeben wurde. Gewonnen hat an diesem Tag mit Mika aus Niedersachsen ein anderer, für Klara jedoch war dieses Leseabenteuer ein unglaublich wertvoller Gewinn und eine unvergessliche Reise, auf welche auch die gesamte Schulgemeinschaft des Salza-Gymnasiums stolz ist.

(Text: Theresa Eichhorn, Lehrerin am Salza-Gymnasium; Bilder: privat)

Statements aus Klasse 6a:

Aufregende Lesereise

Da ich beim Landesentscheid in Thüringen mit meiner Vorlesung begeistern konnte und gewonnen habe, stand mir eine aufregende Reise zum Bundesentscheid des Vorlesewettbewerbs 2023 bevor. Am 19. Juni war es dann so weit – ich fuhr nach Berlin. Zunächst gab es dort eine Begrüßungsrunde und ich lernte die Kinder aus den anderen Bundesländern kennen. Mein Zimmer teilte ich mir mit der Vorjahressiegerin Ada Grossmann. Wir hatte in den drei Tagen viel Spaß. Gleich am ersten Tag starteten wir mit einer Rallye durch die Stadt. Dort bekamen wir viel zu sehen. Am nächsten Tag bekamen wir dann unsere Bücher und anschließend hieß es lesen, lesen, lesen, denn jedes Kind musste eine passende Textstelle finden. Trotzdem fuhren wir am Nachmittag zur Generalprobe ins Studio, wo wir viele neue Eindrücke sammeln konnten. Am dritten Tag ging es dann los. Als eine der 16 besten VorleserInnen war ich als siebente dran. Zusätzlich bekam ich Unterstützung von meiner Klasse, die mich über eine Live-Schaltung anfeuerte. Am Ende wurde der Sieger bekannt gegeben. Mika aus Niedersachsen hatte gewonnen. Für mich waren die drei Tage eine völlig neue Erfahrung. Ich hatte viel Spaß und habe auch neue Freunde gefunden.   

Klara Stockhaus, Klasse 6a

Dabei sein ist alles

Am Mittwoch, dem 21.06.2023, fand der Bundesausscheid des Vorlesewettbewerbs in Berlin statt und wir waren live dabei. Weil unsere Mitschülerin Klara Stockhaus das Bundesland Thüringen vertreten hat, durften wir in einer Videokonferenz nicht nur das Geschehen verfolgen, sondern konnten sie auch anfeuern. Es war sehr viel los, weil es viele Zuschauer gab und natürlich gab es auch eine Jury, Moderatoren und am wichtigsten: die LeserInnen. Die Aufgabe war es, einen Textausschnitt aus einem Buch zu lesen, das die LeserInnen erst am Abend zuvor bekommen hatten. Zuerst haben wir am Tag zuvor Klara über WhatsApp viel Glück gewünscht und im Deutschunterricht Buchstaben gemalt, die zusammen den Spruch „Klara auf die 1“ ergaben, um sie zu unterstützen. Am Mittwoch haben wir uns vorbereitet und freudig darauf gewartet, bis es losging. Wir haben mit den anderen Klassen der FinalistInnen gewartet, bis alle vorgestellt wurden. Schließlich haben die ersten LeserInnen angefangen zu lesen. Etwas später war dann Klara an der Reihe und hat gelesen. Kurz davor wurden wir für einen Moment im Bildschirm eingeblendet und Klara hat sich gefreut und uns zugewunken. Ihre Leistung war sehr gut. Nachdem Klara fertig war, haben wir eine kleine Pause gemacht und sind raus gegangen, denn es war sehr warm und stickig im Klassenraum. Nach drei Stunden sind die meisten Kinder unserer Klasse nach Hause gegangen, weil sie ihren Bus bekommen mussten. Am Ende haben wir leider erfahren, dass Klara nicht gewonnen hat. Aber sie hat uns gesagt, dass ihr Motto „Dabei sein ist alles“ ist. Der Gewinner war ein Junge Namens Mika, der aus Niedersachsen kommt. Trotzdem warst du sehr gut und für uns bist du die Nummer 1! Wir sind stolz auf dich Klara!                       

Thea Röser, Klasse 6a