Der Hochschultag der 12er Kurse an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena
Zwei Grad Celsius und die müden Gesichter zwischen Schals und Mützen versteckt – so begann unser Hochschultag im Dezember 2022. Es ist seit vielen Jahren Tradition der Kursstufe, in Vorbereitung auf unser Leben nach dem Abitur einen Tag an einer Universität zu verbringen. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena oder die TU Ilmenau standen zur Wahl. Während der Busfahrt kamen immer mehr Fragen nach Zukunftsplänen und Studienwünschen auf, welche die Gespräche anregten und die Spannung auf die Eindrücke, die uns erwarteten, steigerten. Was „studieren” wirklich bedeutet, wussten die meisten von uns bis dahin noch nicht.
Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, die zwei bekanntesten Schriftsteller Deutschlands schüttelten sich in diesen Jenenser Hallen, in denen wir nun standen, einst die Hände. Ein seltsames Gefühl, dort zu stehen, wo einst berühmte Persönlichkeiten wirkten. Alte Gemäuer voller Geschichte und Wissen und wir auf der Suche nach unseren Hörsälen, wobei uns Frau Eichhorn als ehemalige Studentin dieser Universität eine große Hilfe war.
Die Vorlesungen bedeuteten für uns „Nichtstudierende“ eine große Herausforderung, da wir mitten in einem Thema gelandet waren, konnten wir den Zusammenhängen natürlich schwerer folgen als die Studenten um uns herum. Die Vorlesung „Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ” beispielsweise beinhaltete Themen, mit denen wir uns eigentlich auskannten, jedoch sorgte die inhaltliche Gestaltung der Vorlesung bei uns für einige Verwirrung und sogar für ein bisschen Sehnsucht nach unserem geregelten und kontinuierlichen Geschichtsunterricht am Salza-Gymnasium. Nach der Lehrveranstaltung ging es zur Mensa, die etwas entfernt vom Hauptgebäude liegt, da die Universitätsgebäude in der Stadt an unterschiedlichen Orten zu finden sind. Nach der Stärkung brachen wir zu unserer letzten Station des Tages auf: Einer Präsentation über die verschiedenen Wege des Studiums und das Leben der Studierenden an der Universität Jena. Die ausführliche Vorstellung der 1558 erbauten Uni verschaffte uns einen Überblick über das Studienangebot in den zehn Fakultäten und über 200 Studiengängen.
Auf der Heimfahrt wurde über die Eindrücke des Tages diskutiert: „Der Hochschultag war eine effektive Möglichkeit, den Tagesablauf eines Studierenden zu erfassen. Wir wurden gut aufgenommen”, äußerte sich Adrian aus dem Mathematikkurs. Hanna aus dem Deutschkurs resümierte: „Ich finde, man hat einen guten Einblick in das Uni-Leben bekommen. Das Studienberatungsprogramm war aufschlussreich und hat viele meiner Fragen beantwortet. Auch die Informationen zur Universität waren interessant. Insgesamt hat der Tag meine Entscheidung darüber, was und wo ich studieren möchte, positiv beeinflusst.“ Einigen von uns wurde jedoch auch bewusst, dass sie zum Beispiel an einer Fachhochschule oder in einer Ausbildung besser aufgehoben sein werden.
Der Tag in Jena war anstrengend, anders, aber vor allem aufschlussreich. Ein besonderer Dank gilt Herrn Nickel, der mit viel Aufwand den Tag an der Uni Jena und an der TU Ilmenau für uns organisiert hat sowie unseren Stammkursleiterinnen Frau I. Müller und Frau Fabris, die uns an diesem Tag begleiteten. Ein herzliches Dankeschön sagen wir auch dem Förderverein unserer Schule, der diesen Tag finanziell unterstützte.
(Text: Cheyenne Aurin, Schülerin; Bilder: Inka Müller, Lehrerin am Salza-Gymnasium)