Auf Anregung unserer Schulelternsprecherin Mary Fischer und des Kinobetreibers Sven Helmschrot hatten fast 140 interessierte und motivierte Jugendliche der 9. und 11. Jahrgangsstufe des SALZA-Gymnasiums in unserem Burgtheater ein Kinoerlebnis der besonderen Art. Wir sahen im Rahmen des Geschichtsunterrichtes den Film „Walter Kaufmann – welch ein Leben!“ der Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies. Durch den Film lernten wir Walter Kaufmann kennen, einen Mann, der bittere Erfahrungen und tiefste Trauer durchlebte, der aber auch auf ein überaus erfülltes, pralles Leben zurückblicken konnte. Dabei fesselte uns Jugendliche insbesondere die Erzählweise Walter Kaufmanns, die den Eindruck vermittelte, dass der eigene Opa seine Geschichte preisgibt.
Als Kind wurde er von seiner Familie ganz allein nach England geschickt, mit dem Ziel, ihn vor den Nationalsozialisten zu schützen. Besonders berührend waren die Briefe seiner Eltern, durch die er indirekt erfuhr, dass sie in Auschwitz ums Leben kamen. Staunend konnten wir miterleben, wodurch über 90 Jahre seines jüdischen Lebens geprägt waren. Der Benachteiligung im deutschen NS-Staat folgten viele Jahre des Aufenthaltes im Ausland, z.B. in Großbritannien und Australien sowie ein Leben als Schriftsteller in der DDR und später im geeinten Deutschland.
In einem an den Film anschließenden Gespräch mit dem Regisseur Herrn Szuszies wurden unsere Fragen umfassend und kompetent beantwortet, wofür wir uns recht herzlich bedanken. In der späteren Auswertung zeigte sich, dass es für uns Schüler der Klasse 9a nicht immer leicht war, die historischen Hintergründe zu erfassen. Eingeblendete Jahresangaben hätten möglicherweise manche Zeitsprünge verständlicher gemacht. Auch hatten wir mehr oder andere Bezüge zum 2. Weltkrieg erwartet. Diesbezüglich wurde uns jedoch bewusst, dass ein Leben eigene Maßstäbe setzt. Beschäftigt haben uns auch solche Fragen wie z.B. mithilfe welcher Sprachen verständigte sich der Protagonist und wie lebt man in so besonderen Liebesbeziehungen?
Herausgehoben wurde, dass die Geschichte nicht in Vergessenheit geraten darf, wenn diejenigen, die sie erlebt haben, nicht mehr da sind. Deshalb sind und bleiben solche Filme wichtig.
WALTER KAUFMANN – WELCH EIN LEBEN!
Wir möchten den Filmemachern sehr herzlich danken für hundert fesselnde Minuten über die gelebte Geschichte dieses faszinierenden Mannes.
(Text: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a und ihre Geschichtslehrerin Iris Fabris)