Betroffenheit und Freude

Nach Abschluss unser Spendenaktion machten wir uns am 12.04. auf den Weg nach Prag.

Gemeinsam mit unserer Dolmetscherin Renata, ihrer Mutter (über die wir den Kontakt zum Kinderheim aufgebaut haben) sowie unserer Schulsprecherin Linnea Holzapfel hatten wir im vollgepackten Auto nur wenig Platz.

Als wir gegen 12 Uhr in Prag ankamen, hatten die Kinder Unterricht, teils online mit Ihren Lehrern in der Ukraine oder mit Ukrainer, die schon länger in Prag leben.

Die Kinder sind momentan in einem Hotel in der Nähe des Zentrums untergebraucht. Finanziert wird der Aufenthalt bis zum 31.05. durch einen tschechischen Verein. Die Unterkunft ist sehr problematisch, da ein großer Teil der 45 Kinder im Alter von 6-16 Jahren geistig und körperlich behindert ist. Sie wohnen in 2—3 Bett Zimmern. Dadurch ist der Bedarf für die Betreuung durch die 6 Erzieher sehr hoch. Die Unterkunft wurde gewählt, damit sie Kinder eine Onlineverbindung in die Heimat haben.

Wir wurden von der Leiterin der Einrichtung sehr freundlich empfangen und konnten uns in einem längeren Gespräch über alle Probleme der Kinder und die aktuelle Situation in der Ukraine austauschen. Sehr bedrückend waren die letzten Bilder vor der Verlagerung in die tschechische Hauptstadt. Die Kinder mussten viele Stunden im Keller der Schule verbringen um vor möglichen Angriffen geschützt zu sein.

Danach konnten wir unsere Spende (2000 €) sowie die vielen Sachspenden (Spiel und Beschäftigungsmaterial) sowie unsere Osterüberraschungen übergeben. Besonders erfreut waren die Betreuer über die vielen Ostergrüße, die zum Teil von unseren Schülern sogar in ukrainisch verfasst waren.

Nach dem Unterricht konnten wir die Kinder kennen lernen. Wir wurden freudig aufgenommen, umarmt und mit einem Lachen begrüßt. Einige Kinder zeigten uns ihre Zimmer und Zeichnungen.

Vielen Kindern ist die Situation noch nicht ganz bewusst, sie sind der Meinung, dass sie im Urlaub sind. Nach Aussagen der Erzieherinnen, haben einige Kinder doch auch Heimweh, den in ihrer Heimat haben sie viele Möglichkeiten in ihrem Kinderheim (Garten, Tiere und viele Spielmöglichkeiten).

Mit einem glücklichen und bedrückenden Gefühl verließen wir in den Nachmittagsstunden Prag.

Unsere Aktion beschrieb Linnea im Anschluss mit der Aussage: „Wir haben alles richtig gemacht.“

An dieser Stelle wollen wir uns auch bei allen bedanken, die uns unterstützt haben. Vielen Dank an:

  • die Schüler, Eltern und Lehrer unserer Schule
  • dem Verein der Freunde und Förderer des Salza-Gymnasiums
  • das Kaufhaus Weyrauch
  • die Sparkasse Unstrut-Hainich
  • die Salza Buchhandlung
  • dem TUI- Reisecenter

Dieter Heßler – Lehrer am Salza-Gymnasium Bad Langensalza