Aus der Thüringer Allgemeine vom 07.04.2022
2000 Euro hat das Salza-Gymnasium für ein ukrainisches Kinderheim gesammelt. Dabei halfen Altpapier und ausrangierte Handys.
Schecks im Wert von mehr als 2000 Euro haben Dieter Heßler und Linnea Holzapfel im Gepäck, wenn sie nächste Woche nach Prag reisen. Der Lehrer und die Schülersprecherin des Salza-Gymnasiums überbringen den Erlös der kürzlich beendeten Aktionswochen an ihrer Schule. Er geht an das Kinderheim der Sonderschule Berdychiv aus Schytomyr, etwa 80 Kilometer südlich von Kiew.
Die 45 körperlich und geistig behinderten Kinder, die in dem Heim leben, mussten wegen des Krieges gerade in die tschechische Hauptstadt fliehen. Die Nachrichten aus der Ukraine hätten ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler „sehr bewegt“, sagte Holzapfel, als sie die Aktion am Donnerstag vorstellte. Unter dem Titel „Recyling-Wochen“ war diese schon lange geplant. Altpapier, CDs, DVDs, alte Handys und mehr wollten die Salza-Gymnasiasten vom 7. März bis zum 1. April eigentlich zu Geld machen, um den Betrag dem Förderverein ihrer Schule zu spenden.
Ostergrüße und Geschenkpakete sind auch im Gepäck
Aber wegen des Krieges planten sie kurzerhand um. Heßler stellte über eine Bekannte den Kontakt zu einer Erzieherin im Berdychiv-Kinderheim her. Und die 650 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 12 sammelten vier Wochen lang fleißig für den neuen Zweck. Außerdem bastelten sie im Kunstunterricht Ostergrüße für die ukrainischen Kinder. Auch fertig gepackte Geschenkpakete, mit Buntstiften und Zeichenblöcken, dürfen nicht fehlen. Genau 1123,17 Euro kommen aus der Schülerschaft. Der Förderverein steuert weitere 900 Euro bei.
Das ursprünglich anvisierte Spendenziel von einem Euro pro Schüler wurde damit deutlich übertroffen. So reisen Dieter Heßler und Linnea Holzapfel am Dienstag mit prall gefüllten Taschen nach Prag. Das Geld persönlich vor Ort zu übergeben, sei wichtig, betonte die Schülersprecherin. Schließlich schaffe dies eine direkte Verbindung zwischen den Jugendlichen in Bad Langensalza und jenen in Schytomyr.